Zugegeben, ich war skeptisch. Elsässer, also „richtige Brötchen“ im Omnia Backofen zu backen, ist schon ein echt hochgestecktes Ziel. Die Form? Seht Ihr selber. Die Temperatur? Da darf beim Omnia zwischen niedrig, mittel und hoch gewählt werden. Dampf erzeugen? Nö, wie?
Aber Zorra hat zum Synchronbacken am letzten Wochenende aufgerufen und ich wollte mal wieder mitmachen – und Brötchen backen. Elsässer um genau zu sein. Am Sonntag haben viele Foodblogger zusammen gebacken und das Ganze über Facebook und Instagram dokumentiert. Solltet Ihr das verpasst haben, findet Ihr die Bilder auch alle in der Zubereitung unten.
Seht Ihr es auch? Die schauen wirklich gut aus! Ich meine, die sehen aus wie richtige Brötchen, so mit Falte in der Mitte!
Logisch wachsen sie immer noch zu einem Kreis („Brötchendonut“) zusammen, lassen sich aber sehr einfach trennen. Die Krume ist dicht und weich. Frisch aus dem Ofen schmecken sie unglaublich lecker!
Ihr braucht nur eine Handvoll Zutaten, nehmt Euch Zeit um den Teig zu kneten und den Rest der Aufgaben übernehmen Hefe und Ofen. Perfekte Arbeitsteilung.
Elsässer Brötchen
aus dem CampingBackofen*
Zutaten
für den Vorteig
- 80 g Weizenmehl
- 1/2 TL Trockenhefe
- 80 g Wasser
für den Hauptteig
- Vorteig
- 175 g Mehl
- 1 TL Trockenhefe
- 90 g Wasser
- 1 TL Salz
Zubereitung
- Verrührt alle Zutaten für den Vorteig in einer Schüssel und lasst ihn abgedeckt bei Wohnmobiltemperatur 24 Stunden ruhen.
- Am nächsten Tag gebt Ihr die restlichen Zutaten hinzu und vermengt erst alles am besten mit einer Gabel. Bemehlt danach die Arbeitsfläche und Hände gut und knetet den Teig für 20 Minuten. Ja, genau so lange und nicht weniger! Bemehlt zwischendrin immer wieder Eure Hände, da der Teig klebrig wird. Verwendet immer nur so viel Mehl wie nötig und nicht mehr. Je besser Ihr knetet desto köstlicher wird das Ergebnis. Es lohnt sich, versprochen!
- Streicht eine Schüssel mit Öl aus, legt den Teig hinein und lasst ihn erst einmal für 30 Minuten ausruhen.
- Nach der Ruhephase faltet Ihr den Teig in der Schüssel. Das ist ganz einfach. Zieht sanft nacheinander jede Ecke zur Mitte. Anschließend lasst Ihr den Teig für 70 Minuten ruhen.
- Die Brötchen sollen danach auf ein Bäckerleinen. Dafür habe ich ein Geschirrtuch bemehlt und Bahnen geformt, in denen die Brötchen liegen können. Besser seht Ihr es auf dem Bild:
- Also gebt Ihr nach den 70 Minuten Pause den Teig auf Eure bemehlte Arbeitsfläche und teilt ihn in 5 gleiche Teile. Diese drückt ihr leicht flach und streut ein wenig Mehl in die Mitte. Zieht jeweils den oberen und unteren Rand zur Mitte.
- Legt jeden Teigling mit der Naht nach unten auf das bemehlte Geschirrtuch.
- Deckt sie ab und lasst die Teiglinge 30 Minuten ruhen.
- Fettet derweil die Omnia Backform ein.
- Da im Originalrezept mit Wasserdampf gearbeitet wird, habe ich ein wenig Wasser in den Ring unter der Backform gegeben. (Aber wirklich nur wenig, sonst kocht es über!)
- Legt die Brötchen nun mit der Naht nach oben vorsichtig nebeneinander in die Omnia Backform.
- Bespritzt sie mit etwas Wasser.
- Spült den Deckel vom Omnia Ofen mit Wasser aus bevor Ihr ihn aufsetzt.
- Backt die Brötchen für 5 Minuten auf höchster Flamme. Danach für 10 Minuten auf kleinster und am Schluss noch einmal für 5 – 8 Minuten auf höchster Flamme. Hierbei müsst Ihr aufpassen, dass sie in der Mitte nicht anbrennen. Jeder Herd entwickelt eine andere Hitze, probiert es aus.
Sehen die Elsässer Brötchen aus dem Omnia Backofen nicht wundervoll aus? Ich finde sie wirklich grandios!
Eure Doreen
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Auch lecker…
Könnt Ihr Euch noch an die letzten Synchronbackensessions erinnern? Oberleckere Zimtschnecken sind dabei schon entstanden. Oder hier: Luigi, der Panettone hat den Vorkoster und mich im letzten Jahr sehr begeistert!
Die Elsässer Brötchen habe ich in Portugal gebacken. Der blaue Kasten stand mit bester Aussicht an einem Stausee im Nordosten.
Beim Synchronbacken haben mitgemacht:
- zorra 1x umrühren bitte aka kochtopf
- Birgit M. von Backen Mit Leidenschaft
- Ingrid von auchwas
- Sandra von From-Snuggs-Kitchen
- Sylvia von Brotwein
- Conny von Mein wunderbares Chaos
- Petra von Obers trifft Sahne
- Melanie von Viva la reduction!
- Petra von Herd(s)kasper
- Tina von Küchenmomente
- Rebekka von pfanntastisch
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Was sind eigentlich Elsässer Brötchen?
Elsässer Brötchen, auch bekannt als Elsässer Weckle, sind eine wahre Hommage an die Backkunst des Elsass, einer Region, die für ihre herzhaften und aromatischen Brotspezialitäten bekannt ist. Diese Brötchen verkörpern rustikale Einfachheit und handwerkliche Tradition und sind weit mehr als nur ein Snack – sie sind ein Stück elsässische Lebensfreude, das man am besten frisch aus dem Ofen genießt.
Die Elsässer Backtradition ist von regionalen Zutaten und besonderen Techniken geprägt. Das Elsass, das zwischen Deutschland und Frankreich liegt, hat eine kulinarische Identität, die Einflüsse aus beiden Ländern vereint. Elsässer Brötchen gehören zu den „pain de tradition“ – den Broten, die mit alten Rezepten und handwerklichem Können hergestellt werden. Diese kleinen, oft rundlichen Brötchen zeichnen sich durch eine knusprige Kruste und eine lockere, luftige Krume aus. Die Besonderheit der Elsässer Brötchen liegt in der sorgfältigen Verarbeitung, die eine herrlich knusprige Kruste und gleichzeitig eine weiche, saftige Mitte entstehen lässt.
Regionale Bedeutung und Kultur
Die Brötchen sind in der Region nicht nur als Begleiter zur Hauptmahlzeit beliebt, sondern spielen auch bei traditionellen elsässischen Frühstücken oder Snacks eine Rolle. In den frühen Morgenstunden, wenn die Stadt langsam erwacht und die Straßen von Straßburg, Colmar oder Mulhouse sich mit Menschen füllen, ist der Duft frischer Brötchen und Brote aus den Bäckereien allgegenwärtig. Viele Elsässer holen sich ihre Brötchen täglich frisch und genießen sie oft mit Butter und einem Hauch Konfitüre – ein einfaches, aber köstliches Frühstück.
Das Brot ist im Elsass ein Grundnahrungsmittel, und die Brötchen symbolisieren in gewisser Weise die Liebe zur Einfachheit. In den Bäckereien des Elsass werden sie oft in großen Körben präsentiert, und viele Familien verbinden den Duft frischer Brötchen mit heimeligen Erinnerungen. Es ist Teil der französischen Kultur, täglich frisches Brot zu kaufen, und das Elsässer Brötchen hat sich in dieser Tradition einen besonderen Platz erobert.
Die Kunst des Brotbackens
Die Herstellung der Elsässer Brötchen beginnt mit der sorgfältigen Auswahl der Zutaten. Sie bestehen typischerweise aus Mehl, Wasser, Salz und einem Hauch Hefe. In den meisten Rezepten wird kein Zucker hinzugefügt, was dem Brötchen einen leicht salzigen, herzhaften Geschmack verleiht. Das Mehl ist das Herzstück des Brötchens, und die Wahl der Mehlsorte spielt eine entscheidende Rolle für die Struktur und den Geschmack. Viele traditionelle Bäckereien im Elsass setzen auf hochwertiges Weizenmehl, das für seine Fähigkeit bekannt ist, eine besonders luftige und dennoch stabile Krume zu erzeugen.
Der Teig für Elsässer Brötchen wird oft mehrere Stunden lang ruhen gelassen. Diese lange Gehzeit gibt der Hefe die Möglichkeit, ihr volles Aroma zu entwickeln, und sorgt für eine bessere Verträglichkeit. Während des Gärprozesses entfaltet sich die Hefe und produziert kleine Bläschen im Teig, die dem fertigen Brötchen seine charakteristische luftige Struktur verleihen. Sobald der Teig ausreichend gegangen ist, wird er in kleine Portionen geteilt und geformt. Traditionell werden Elsässer Brötchen rund oder leicht oval geformt und in regelmäßigen Abständen eingeschnitten, was nicht nur dekorativ ist, sondern auch dafür sorgt, dass das Brötchen gleichmäßig aufgeht und seine charakteristische Form behält.
Das Backen selbst ist ein weiterer wichtiger Schritt. Viele traditionelle Bäckereien im Elsass nutzen noch heute Steinöfen, die dem Brötchen eine besondere Kruste verleihen. Die Hitze des Steinofens sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit im Teig rasch verdampft, wodurch die Kruste schön knusprig wird, während das Innere weich und saftig bleibt.
Die perfekte Krume
Eines der Geheimnisse der Elsässer Brötchen liegt in der Balance zwischen Kruste und Krume. Die Kruste ist dünn, aber knusprig, und bricht bei jedem Bissen leicht auf. Diese dünne Kruste steht im Kontrast zur weichen, leicht zähen Krume, die den Geschmack der verwendeten Zutaten zur Geltung bringt. Die Struktur der Krume ist leicht und porös, was dem Brötchen eine luftige Leichtigkeit verleiht und gleichzeitig den vollen, herzhaften Geschmack transportiert.
Elsässer Brötchen haben eine schlichte Eleganz, die sie perfekt für verschiedene Speisebegleitungen macht. Sie sind mild im Geschmack und passen sich sowohl süßen als auch herzhaften Kombinationen an. Viele Elsässer genießen die Brötchen einfach pur mit ein wenig gesalzener Butter, die auf dem noch warmen Brötchen langsam schmilzt. Wer es etwas süßer mag, greift zu Konfitüre oder Honig.
Traditionelle und moderne Einflüsse
Während traditionelle Elsässer Bäckereien auf handwerkliche Fertigkeiten setzen, haben moderne Bäcker die Elsässer Brötchen auch ein wenig weiterentwickelt. Heute findet man Variationen mit verschiedenen Mehlsorten, wie zum Beispiel Dinkel- oder Roggenmehl, die den Brötchen eine interessante, nussige Note verleihen. Auch Körner wie Sesam oder Mohn werden manchmal als Topping verwendet, um den Geschmack zu variieren und dem Brötchen eine besondere Textur zu geben.
Es gibt auch Varianten, bei denen der Teig ein wenig kräftiger gewürzt wird – zum Beispiel mit einem Hauch von Kümmel oder Fenchel. Dies sind moderne Interpretationen, die jedoch im Geist der elsässischen Backtradition stehen, bei der die natürlichen Aromen im Vordergrund stehen. Für Experimentierfreudige gibt es sogar Varianten mit Kartoffelmehl, das dem Brötchen eine besonders weiche Krume verleiht.
Hallo liebe Doreen,
wunderbar sind Deine Brötchen geworden. Ich finde großartig wie Du das mit Deinem Ofen machst. Klasse das Du dabei warst. Herzliche Grüße
Ingrid
Liebe Ingrid,
haben tausend Dak für Deine lieben Worte!
Es hat mir wieder einmal viel Spaß gemacht und ich hab einiges gelernt ;).
Liebe Grüße aus Portugal, Doreen
Ich bin begeistert, was du unter diesen „erschwerten“ Bedingungen gezaubert hast. Die sehen top aus! Hast du schon mal Couronne gebacken, die wäre doch was für deinen Ofen. https://www.kochtopf.me/nachgebacken-brotkranz-mit-norwich-sauerteig
Ja, liebe Zorra, das Rezept liest sich wirklich gut! Und der Ring ist wie für den kleinen Backofen gemacht ;). jetzt muss ich nur noch die Zutaten runterrechnen und dann werd ich das mal in Angriff nehmen. Ich habe heute übrigens einen „Rosca gallega“ gebacken. Also ein Brot aus Galicien, das auch in Ringform gebacken wird. Lecker! Wäre wohl was für WBD…
Hallo Doreen,
genial, deine Elsässer sehen wunderbar knusprig aus. Hut ab, bei der Kneterei ist meine Küchenmaschine ja schon ins Schwitzen gekommen. Respekt, dass du den mit den Händen so gut hinbekommen hast 🙂 !
Liebe Grüße in den blauen Kastenwagen
Tina
Liebe Tina,
ich danke Dir! Es kann sein, das ein Knetmaschninchen das noch besser hinbekommt, ich müsste vielleicht auch noch ausdauernder sein. Aber ich bin echt zufrieden mit den Brötchen also bleibt es bei 20 Minuten Knetarbeit, die ja auch durchaus sehr befriedigend sind!
Alles Liebe, Doreen
Hallo Doreen
Die sind ja suuuuuper geworden
LG
Marina
Stimmt ;). ich bin mit den Brötchen auch sehr zufrieden! Juhu!
Was nicht alles auch unterwegs geht! Toll! Danke für deinen Knet-Einsatz und fürs Dabeisein!
Liebe Rebekka,
stimmt, es geht auf Reisen viel mehr als man sich so vorstellen kann. Es ist eine tolle Horizonterweiterung! Das Synchronbacken hat mir wieder viel Freude bereitet. Danke dafür.
Liebe Grüße, Doreen
Liebe Doreen,
Respekt! Dass man solche wunderbaren Brötchen im Wohnmobil zaubern kann, hätte ich nicht gedacht. Hm, vielleicht sollte ich auch mal anfangen, von Hand zu kneten? Das ist sicherlich ein gutes Training! Hab ein schönes Wochenende!
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
ein super Training ist es allemal! Und es hat etwas sehr Befriedigendes… und es hilft, sich in Geduld zu üben. So viele Vorteile… Fazit: ja, Du solltest den Teig von Hand kneten :D.
Liebe Grüße, Doreen
Die sehen super aus! LG Sylvia
Oh, wie lieb! Danke Dir!
Eine wunderbare Idee in deinem kleinen Ofen zu backen, da braucht man auch beim Camping auf nichts verzichten. Liebe Grüsse Birgit