Vor unserem Leben im Wohnmobil habe ich nur ganz selten gebacken. Das war einfach so. Aber wenn, dann war ein Käsekuchen mein absoluter Favorit! Allerdings bitte kein Käsekuchen aus Quark und Pudding nach deutscher Tradition, nein, einen American Cheesecake, in dem auch wirklich Käse enthalten ist, aromatisiert mit weißer Schokolade. Ich sag Euch: ein Traum!
Schuld an meiner Liebe zu DIESEM Käsekuchen waren mehrere Urlaube in den USA und damit verbundene Frühstücks- und Kaffeesessions bei der berühmt-berüchtigten Kaffeekette „Starbucks“. Denn sowohl ein Stück American Cheesecake als auch ein Cinnamon Raisin Bagel passen hervorragend zu einem Caramell Macchiato Venti. America-Feeling pur!
Es hat allerdings 4 Jahre gedauert bis ich mich ˋgetrautˋ habe, diesen Käsekuchen im Wohnmobil im Omnia-Camping-Backofen zu backen. Irgendwie habe ich an den Erfolg nicht so richtig geglaubt. Zutatenmenge herunter gerechnet, Backzeit angepasst, geknetet, gerührt, geschaut, geschnuppert und meinem Gefühl getraut. Das Ergebnis: ich bin begeistert, der Vorkoster ist noch mehr begeistert, der American Cheesecake darf nun öfter in den Omnia-Ofen und wieder heraus! Yeah!
Von der Kombination aus Frischkäse und weißer Schokolade habe ich Euch ja schon bei meinem No-Bake-Käsekuchen vorgeschwärmt! Wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht welche der beiden Variante mir die liebste ist. Aber muss ich mich denn entscheiden? Nö, ich liebe beide!
Amerikanischer Käsekuchen mit weißer Schokolade
für den Omnia-Camping-Backofen
Zutaten
Für den Mürbeteig:
- 150g Mehl
- 100g Butter
- 50g Zucker
- 1 Ei
Für die Käsefüllung:
- 200g weiße Schokolade (bitte keine Kuvertüre!)
- 400g Frischkäse (Vollfett!)
- 2 EL Milch
- 10g (1 EL) Vanilleextrakt
- 2 Eier
Zubereitung
- Fettet Eure Omnia-Backform gründlich ein und streut sie mit Mehl aus. Alternativ verwendet Ihr die Silikonform*.
- Für den Teig vermischt Ihr in einer großen Schüssel das Mehl mit dem Zucker und gebt das Ei und die in Stücken geschnittene, kalte Butter hinzu.
- Vermengt alles schnell mit den Händen bis sich gerade so ein Teigkloß formen lässt.
- Kleidet damit Eure Omnia-Backform aus: Entweder rollt Ihr den Teig, am besten zwischen 2 Lagen Backpapier oder Frischhaltefolie aus und legt diesen dann stückweise in die Form oder Ihr macht es so wie ich: einfach den Teig gleichmäßig mit den Händen in die Form drücken und dabei einen Rand hochziehen. Achtet besonders darauf, dass sich bei den Übergängen vom Boden zu den Wänden keine dicken Teigklumpen bilden. Am oberen Rand der Form bleiben etwa 2cm Luft.
- Stellt Eure Omnia-Backform nun für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank.
- Nehmt nach mindestens 30 Minuten Ruhezeit die Omnia-Backform wieder aus dem Kühlschrank und backt den Teig vor: zuerst für 2 Minuten auf der größten und dann für 15 Minuten auf der kleinsten Flamme.
Zubereitung der Füllung:
- Verquirlt in einem kleinen Topf zunächst 50g Frischkäse mit der Milch.
- Zerhackt die weiße Schokolade und gebt diese mit in den Topf.
- Erwärmt, auf kleiner Flamme und unter ständigem Rühren, die Mischung bis die Schokolade vollständig geschmolzen ist.
- Nehmt den Topf vom Herd.
- In einer separaten Schüssel vermischt Ihr den restlichen Frischkäse gründlich mit dem Vanilleextrakt und den Eiern. Rührt anschließend die geschmolzene Schokolade unter.
- Nach der Backzeit des Bodens füllt ihr die Frischkäsemasse ein und backt Euren Käsekuchen für 2 Minuten auf der größten und für 50 Minuten auf der kleinsten Flamme fertig.
Die Käsefüllung sollte nach dem Backen schon einigermaßen fest sein aber lasst den Käsekuchen UNBEDINGT komplett auskühlen bevor Ihr ihn aus der Form stürzt.
Duftet es schon? Tipp: Habt Geduld! Am allerbesten schmeckt der American Cheesecake am nächsten Tag! Dann kommt das Aroma der weißen Schokolade noch besser zur Geltung.
Nun könnt Ihr ein Stück nach dem anderen genießen… und vielleicht auch Eurem Vorkoster ein wenig davon abgeben?
Ab sofort wird es wohl öfter gebackenen amerikanischen Käsekuchen im blauen Kasten geben! Versprochen! Bei Euch auch?
Eure Doreen
Die weißen Fotos vom American Cheesecake sind in Bragança im Norden Portugals (Link) entstanden.
*Partner Link: mehr Infos findest Du hier.
American Cheesecake, auch als New York Cheesecake bekannt, ist ein absoluter Klassiker in der Welt der Desserts. Im Gegensatz zu seinem deutschen Verwandten, der auf Quark basiert, setzt der amerikanische Cheesecake auf Frischkäse, was ihm seine unverwechselbare, cremige Konsistenz verleiht. Das Dessert hat eine lange Tradition und ist weit mehr als nur ein Nachtisch – es steht für Komfort, Genuss und die reichhaltige, bodenständige Küche der USA.
Die Geschichte des Cheesecakes
Die Ursprünge des Cheesecakes gehen auf das antike Griechenland zurück, wo bereits vor rund 4000 Jahren erste Formen des Käsekuchens hergestellt wurden. Die Griechen servierten Käsekuchen sogar bei den Olympischen Spielen. Doch der heutige American Cheesecake, wie wir ihn kennen, entstand erst viele Jahrhunderte später in den Vereinigten Staaten.
Im frühen 20. Jahrhundert wurde in New York der moderne Cheesecake entwickelt, und zwar in erster Linie durch die Verfügbarkeit von Frischkäse. Im Jahr 1872 versuchte ein Milchmann aus New York namens William Lawrence, einen französischen Weichkäse namens Neufchâtel nachzuahmen. Dabei stieß er versehentlich auf eine reichhaltigere und cremigere Variante, die wir heute als Frischkäse kennen. Dieser entpuppte sich als perfekte Basis für Cheesecake, da er eine viel glattere und cremigere Konsistenz bot als der bisher verwendete Quark.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene regionale Varianten des Cheesecakes in den USA, wobei der New York Cheesecake die bekannteste und vielleicht auch prestigeträchtigste Version ist. Charakteristisch für den New York Cheesecake ist seine dichte, schwere Konsistenz, die auf die Verwendung von viel Frischkäse und Eiern zurückzuführen ist. Andere Zutaten wie Sahne, Zucker und Vanille tragen zur reichen Textur und zum vollen Geschmack bei.
Die Zutaten
Der Grundstein eines klassischen American Cheesecakes ist Frischkäse, und nicht irgendeiner – die meisten Rezepte fordern den sogenannten „cream cheese“ nach amerikanischer Art. In Deutschland kann man dafür auf Produkte wie Philadelphia zurückgreifen, die eine ähnliche Konsistenz und Geschmack haben. Neben Frischkäse gibt es noch einige weitere wichtige Zutaten, die in einem typischen Rezept nicht fehlen dürfen:
- Frischkäse: Die Basis für die cremige Textur.
- Zucker: Für die Süße, aber auch um die glatte Konsistenz zu unterstützen.
- Eier: Sie sorgen für die Bindung und die dichte, feste Struktur des Kuchens.
- Sauerrahm oder Schlagsahne: Diese wird oft hinzugefügt, um die Cremigkeit zu verstärken und einen Hauch von Säure zu geben.
- Vanilleextrakt: Ein Muss für das typische Aroma.
- Zitronensaft oder -schale**: Dies verleiht dem Kuchen eine frische Note und verhindert, dass der Käsegeschmack zu schwer wirkt.
Der Boden
Der Boden des Cheesecakes ist traditionell ein einfacher Keksboden. Oft wird er aus zerkrümelten „Graham Crackers“ hergestellt, die es in Deutschland so nicht gibt. Ein Ersatz dafür sind Butterkekse oder Vollkornkekse, die mit geschmolzener Butter vermischt und dann in die Springform gedrückt werden. Dieser Keksboden wird vor dem Backen meist vorgebacken, um knusprig zu werden und dem Gewicht der Füllung standzuhalten.
Gebackener Cheesecake
Der klassische New York Cheesecake wird gebacken, und zwar oft bei niedriger Temperatur über einen langen Zeitraum. Das Backen gibt dem Cheesecake seine dichte, cremige Konsistenz und ermöglicht es, dass die Aromen sich voll entfalten können. Manchmal wird der Kuchen im Wasserbad gebacken, um ein gleichmäßiges Backen zu gewährleisten und Risse in der Oberfläche zu vermeiden. Ein weiteres Kennzeichen des gebackenen Cheesecakes ist, dass er nach dem Backen eine lange Ruhezeit benötigt, oft über Nacht, damit er vollständig fest wird.
Variationen
Obwohl der klassische American Cheesecake ein purer Genuss ist, gibt es viele Möglichkeiten, ihn zu variieren und den eigenen Vorlieben anzupassen.
Toppings
Cheesecake lässt sich wunderbar mit verschiedenen Toppings verfeinern. Besonders beliebt sind fruchtige Toppings wie Erdbeersauce, Blaubeeren oder Himbeeren. Diese geben einen frischen, leicht säuerlichen Kontrast zur süßen, cremigen Füllung. Aber auch Karamellsoße, Schokoladensauce oder eine simple Sahnehaube können den Cheesecake veredeln.
Aromen
Neben dem klassischen Vanille-Cheesecake gibt es viele Geschmacksrichtungen, die sich gut für Variationen eignen. Schokolade, Karamell oder sogar Kaffee können in die Füllung integriert werden, um dem Kuchen eine besondere Note zu geben. Auch Zimt und Muskatnuss sind beliebte Gewürze, besonders in herbstlichen Versionen des Cheesecakes.
Mit oder ohne Boden
Obwohl der knusprige Keksboden ein fester Bestandteil des Cheesecakes ist, gibt es auch Varianten ohne Boden. Diese werden besonders in der glutenfreien Küche geschätzt, und durch die dichte Füllung vermisst man den Boden oft gar nicht.
Typische Herausforderungen beim Cheesecake-Backen
Cheesecake mag zwar einfach erscheinen, aber es gibt einige typische Stolpersteine, die beim Backen dieses Desserts auftreten können.
Risse in der Oberfläche
Ein häufiges Problem bei gebackenem Cheesecake sind Risse in der Oberfläche. Diese entstehen oft durch zu hohe Backtemperaturen oder zu schnelles Abkühlen. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Kuchen langsam abkühlen zu lassen, am besten bei leicht geöffneter Ofentür. Auch ein Wasserbad kann helfen, da es die Hitze im Ofen gleichmäßiger verteilt.
Zu weiche Konsistenz
Ein weiteres Problem kann eine zu weiche Konsistenz sein, vor allem bei ungebackenem Cheesecake. Hier ist es wichtig, genügend Zeit für das Festwerden im Kühlschrank einzuplanen und auf die richtige Menge an Gelatine oder anderen Verdickungsmitteln zu achten.
Der perfekte Genuss
Ein Stück American Cheesecake sollte am besten gut gekühlt serviert werden. Dadurch wird die cremige Textur noch intensiver, und die Aromen können sich optimal entfalten. Ob als Dessert nach einem ausgiebigen Dinner oder einfach nur als süßer Snack zum Nachmittagskaffee – Cheesecake passt einfach immer.
Für viele Menschen ist ein Stück Cheesecake mit einem fruchtigen Topping der Inbegriff von Genuss. Die perfekte Balance zwischen der samtigen Käsecreme, dem knusprigen Boden und der fruchtigen Frische macht dieses Dessert so unwiderstehlich.
Fazit
American Cheesecake ist ein zeitloser Klassiker, der auf der ganzen Welt geschätzt wird. Seine cremige, reichhaltige Textur und die endlosen Variationsmöglichkeiten machen ihn zu einem Dessert, das immer wieder überrascht und begeistert. Ob du ihn gebacken oder ungebacken magst, mit fruchtigem Topping oder pur – es gibt unzählige Möglichkeiten, diesen köstlichen Kuchen zu genießen. Und das Beste: Ein guter Cheesecake ist eigentlich gar nicht schwer zu machen, er braucht nur ein wenig Geduld und Liebe zum Detail.
Bin immer wieder fasziniert was Doreen in Ihrer WoMo Küche so alles zaubert 🙂
Cheesecake ist auch mein Favorit wenn ich ab und zu backen. Empfehle meinen Lemoncurd Cheesecake und Vanilla Skye Cake
LG Stephan
Lieber Stephan!
jaaaa, Cheesecake! Ich habs mit Frucht versucht mag ihn aber am allerliebsten ganz pur.
Liebe Grüße