Eigentlich hatte ich ja mein Rezept für superleckere Bouletten gefunden, diese ganz oft zubereitet und bereits für Euch veröffentlicht (LINK). Alles gut. Dann aber lese ich immer und immer wieder von Bouletten aus Kidneybohnen. Mmh… könnte man, wenn man wollte… aber eigentlich schmecken die anderen doch lecker… vielleicht irgendwann mal… 

Dieses ‚Irgendwann‘ kam als ich einen Rest Kidneybohnen von den letzten Bohnenburritos (LINK) übrig hatte und diese dringendst verarbeitet werden mussten. Da waren die Bouletten dann doch wieder richtig interessant. Nochmals alle (viele!) Rezepte gewälzt, sogar noch ein paar eigene Gedanken gemacht 😉 und ran an die Arbeit, äh, Bouletten. Die ersten waren mit Ei und Käse. Die Konsistenz, welche die Bouletten durch die zermusten Bohnen erhalten, ist exzellent, sogar besser als bei den Gemüsefrikadellen! Am Geschmack allerdings könnte man noch feilen und überhaupt, wo ist denn der Käse geblieben? Der ist irgendwie weder zu erkennen noch zu schmecken.

Die nächste Variante also ohne Käse und ohne Ei (habe ich bei meinen Gemüsebouletten ja auch nicht dran), mit anderen Gewürzen. Die waren geschmacklich richtig gut! Nur zerfielen sie schon beim Angucken nachdem sie fertig gebraten waren. Also die nächsten Bouletten mit viel mehr Semmelmehl und Mehl, allerdings geholfen hat es nicht. So gab es noch viele Versuche im mobilen blauen Kochlabor!

Am Ende habe ich doch wieder ein Ei hinzugefügt und das war es!

PERFEKTE KONSTISTENZ, KEIN AUSEINANDERFALLEN, EIN GÖTTLICHER GESCHMACK, EIN GENIALES MUNDGEFÜHL!

DIE besten Bouletten!

Bouletten aus Kidneybohnen

für ca. 15 Stück

Zutaten

• 250 g getrocknete Kidneybohnen oder 550g Bohnen aus Dose oder Glas (alternativ: weiße Bohnen oder Linsen)
• 1 Zwiebel
• 50 g Mehl (sorgt für eine feste Konsistenz)
• 100 g Semmelmehl
• 1 Ei
• 5 g (3 TL) Majoran
• 3 g (1 TL) Thymian
• 6 g (2 TL) Salz
• Pfeffer, frisch gemahlen
• 1 EL Senf
• 1 TL Sojasoße
• 3 Tropfen Flüssigrauch* (alternativ Rauchsalz* verwenden statt Salz)

Zubereitung

1. Wenn Ihr getrockene Kidneybohnen verwendet, weicht Ihr diese für 12 Stunden in Wasser ein. Danach werden sie mit frischem Wasser, 1 Msp. Natron und 2 Lorbeerblättern weich gekocht. Lasst die fertigen Bohnen gut abtropfen.
2. Verwendet Ihr die Kidneybohnen aus Glas oder Dose, lasst Ihr sie sorgfältig abtropfen und wiegt dann 550 g ab.
3. Die weichen Bohnen müssen nun zu Brei werden. Das funktioniert am besten mit einem Pürierer, ich nutze meinen Zauberstab.
4. Alternativ könnt Ihr einen Kartoffelstampfer oder auch eine Gabel verwenden und die Bohnen sorgfältig zermusen. Wichtig: Je feiner die Masse wird, desto fester werden die Bouletten.
5. Die Zwiebel hackt Ihr in klitzekleine Stücke, wirklich so klein wie möglich, und fügt diese mit den anderen Zutaten zu den pürierten Kidneybohnen.
6. Vermischt alles sorgfältig miteinander, ich mach das am allerliebsten mit der Hand.
7. Ich beginne immer mit einer Testboulette um Geschmack und Konsistenz zu checken. Formt also mit feuchten Händen zuerst nur eine Boulette.
8. Erhitzt Butter oder Margarine in einer Pfanne und bratet Eure die Boulette einseitig scharf an. Reduziert nach dem Wenden die Hitze.
9. Die 2. Seite sollte nicht zu schnell angebraten werden, damit die Bohnenbouletten nicht verbrennen bevor sie durch sind.
10. Dann checkt Ihr Geschmack und Konsistenz Eures Testobjektes: Muss noch mehr Majoran dran? Ist sie zu krümelig? Stimmt die Mundgefühl?
11. Wenn alles perfekt ist, formt Ihr mit feuchten Händen aus Eurer Bohnenmasse weitere 14 Bouletten und bratet sie wie oben beschrieben in der Pfanne. Die Menge reicht bei uns für mehrere Tage.

Wir essen sie dann gerne als Francesinha (LINK) oder mit Grünkohl oder Sauerkraut. Lecker passen die auch zu Kartoffel- oder Nudelsalat oder einfach kalt mit Senf auf einer Stulle Roggenbrot (LINK). Ach, und ohne Frage: als der Burgerpatty zwischen einem Brötchen aus der Pfanne (LINK) sind sie DER Hit!

Lasst es Euch schmecken!

Eure Doreen

Die Fotos von den Bouletten sind an verschiedenen Orten entstanden, z.B. am Rio Alva in der Nähe von Barril do Alva in Portugal (Link).

Passen perfekt dazu: