Obwohl der blaue Kasten ja ein kleiner Grinch ist, schaffe ich es doch in jedem Jahr mindestens ein weihnachtliches Rezept zu kreieren. Denn nur weil wir Weihnachten nicht im klassischen Sinn feiern, heißt das ja nicht, dass wir auf Kulinarisches verzichten, nä? So habe ich ein sehr cremiges, famos köstliches Spekulatius-Tiramisu gezaubert. Immer und immer wieder. Geschmacklich der Knaller, geriet die Statik des Tiramisu ins Wanken. Nach nur gaaanz wenigen (räusper) Versuchen, war auch ich davon überzeugt, dieses Spekulatius-Tiramisu geht am besten so:
Nämlich einfach in einer Verpackung. So simpel, so gut. Ich wollte ja eigentlich das Ganze hübsch auf einem Teller stapeln und drumherum mit schönen Spekulatiuskeksen verzieren. Nachdem ich die Gravitation ein bissel ausgetrickst und das Ding zurechtgeschoben hatte, sah es so wie es sich anhört: Zurechtgeschoben und ein bisschen wie der schiefe Turm von Pisa.
Nachdem ich bei weiteren Versuchen meine Sturheit überwand, habe ich mich gefügt und das Tiramisu in einer Form gestapelt. Manchmal braucht es eine Form um in Form zu bleiben, gelle?!
Ganz der Campingküche angemessen, habe ich einfach ein Aufbewahrungsbehältnis aus schönstem Plastik verwendet statt einer hübschen Auflaufform aus Glas oder Emaille. Denn meine einzige Auflaufform im blauen Kasten ist rund und mit Loch in der Mitte.* 😉
Die inneren Werte
Das Spekulatius-Tiramisu schmeckt HIMMLISCH saugeil gut! Woah, das ist so lecker. Ich habe anfangs den Fehler gemacht, den Vorkoster das Tiramisu direkt aus der Form löffeln zu lassen. Könnte sein, dass diese hinterher leer war. Und sehr sauber. Ich glaube, Spekulatiuskekse essen wir jetzt nur noch so.
Das Spekulatius-Tiramisu ist sehr schnell zubereitet. Alles, was Ihr braucht ist Sahnepudding, Kaffee und Spekulatius. Dann noch 2 Stunden Ruhezeit und schon ist es fertig. Here we go!
Spekulatius-Tiramisu
Zutaten
- 18 Spekulatiuskekse
- 250 ml Sahne
- 250 ml Milch
- 30 g Stärke
- 1 EL Zucker
- 100 ml Kaffee
Zubereitung
- Sucht Euch eine geeignete Form (Auflaufform, Plastikdose, Springform…) Mein Tiramisu hat 4 Schichten und es passen 4 Kekse nebeneinander. Ihr könnt es natürlich flacher machen oder je nach Größe der Form die Menge anpassen.
- Kocht einen starken Kaffee. Ihr braucht etwa 100 ml.
- Bereitet die Sahnecreme zu. Mischt Sahne und Milch in einem Topf. Verrührt 5 EL der Mischung mit dem Zucker und der Stärke. Tipp: Die Zuckermenge ist hier absolut ausreichend, denn im Tiramisu kommt die Süße vom Spekulatius noch hinzu.
- Kocht die Milchsahne auf und nehmt den Topf vom Herd. Rührt die Stärkemischung unter und kocht die Masse noch einmal kurz auf bis sie eindickt. Stellt den Herd aus.
- Taucht 4 Spekulatius nacheinander in den Kaffee und legt die Kekse auf den Boden der Form.
- Verteilt 2-3 Esslöffel voll Sahnecreme auf den Keksen.
- Wiederholt diesen Vorgang nun 3 mal.
- Abschließend verstreicht Ihr die übrige Sahnecreme auf dem Tiramisu und in den freien Ecke und Rändern.
- Lasst das Spekulatius-Tiramisu für 2 Stunden im Kühlschrank gut durchziehen.
- Für die Dekoration zerböselt Ihr die übrigen 2 Spekulatius zu feinen Krümeln. Verteilt diese auf dem Tiramisu. Oder so:
Für die Sternchendekoration
…legt Ihr einfach einige Sterne auf die Sahnecreme und verteilt dann die Keksbrösel auf der gesamten Fläche. Streicht die Kekskrümel vorsichtig von den Sternen für schärfere Konturen. Hebt nun mit einem spitzen Messer die Sterne von der Creme ab. Statt der Sterne könnt Ihr natürlich jede andere Form oder Schablone wählen.
Ein wirklich köstliches, festliches und sehr einfaches Dessert für Euer Weihnachtsmenü.
Deine Doreen
Noch mehr Weihnachtsstimmung
*Partner Link: mehr Infos findest Du hier.
Ursprünge und Geschichte des Spekulatius
Die Ursprünge des Spekulatius reichen weit zurück und sind eng mit der niederländischen und rheinischen Kultur verbunden. Das Wort „Spekulatius“ stammt möglicherweise vom lateinischen Begriff speculator, was „Beobachter“ bedeutet und sich auf den heiligen Nikolaus beziehen könnte. In den Niederlanden ist Spekulatius auch als „Speculaas“ bekannt und wird oft mit dem Nikolaustag in Verbindung gebracht. Historisch gesehen wurden die Kekse traditionell zur Feier des Festes von Sinterklaas am 5. Dezember gebacken, dem niederländischen Äquivalent des Nikolaustages. Sinterklaas ist eine wichtige Figur in der niederländischen Kultur und gilt als Schutzpatron der Kinder, Seefahrer und Kaufleute. An diesem Tag werden Spekulatius und andere Leckereien verschenkt und verzehrt.
Ein weiteres Merkmal des Spekulatius ist die besondere Form und Verzierung der Kekse. Ursprünglich wurden Holzformen verwendet, in die Muster geschnitzt waren. Der Teig wurde in diese Formen gedrückt, und so entstanden kunstvoll gestaltete Motive, die Szenen aus dem Leben des heiligen Nikolaus oder andere symbolische Bilder zeigten. Die Herstellung solcher Holzformen erforderte viel Geschick, und die Formen wurden oft von Generation zu Generation weitergegeben. Diese Tradition ist bis heute erhalten geblieben, und die Muster der Kekse sind ein charakteristisches Merkmal, das Spekulatius von anderen Weihnachtsplätzchen unterscheidet.
Die besondere Gewürzmischung im Spekulatius
Das typische Aroma von Spekulatius verdankt das Gebäck einer ganz speziellen Mischung aus Gewürzen, die zur Weihnachtszeit besonders beliebt ist. Klassische Spekulatius-Gewürze umfassen Zimt, Nelken, Muskatnuss, Kardamom und manchmal auch Anis. Diese Gewürze verleihen dem Spekulatius seinen warmen, würzigen Geschmack, der uns an winterliche Abende und gemütliche Momente erinnert.
Zimt ist dabei das dominierende Gewürz und sorgt für die warme, süße Note, die Spekulatius so unverwechselbar macht. Nelken fügen eine leicht bittere, tiefgründige Würze hinzu, während Muskatnuss und Kardamom dem Gebäck eine subtile, exotische Note verleihen. Zusammen ergibt sich eine harmonische Komposition, die Spekulatius zu einem ganz besonderen Erlebnis für die Sinne macht.
Interessanterweise haben diese Gewürze auch eine lange Geschichte in Europa und waren einst wertvolle Handelswaren, die über weite Strecken transportiert wurden. Zimt und Nelken beispielsweise wurden im Mittelalter aus dem Orient nach Europa gebracht und waren so kostbar, dass sie fast wie Gold gehandelt wurden. Die Verwendung dieser exotischen Gewürze im Spekulatius zeigt, wie wichtig das Gebäck in der Vergangenheit war und wie sehr es mit der festlichen Weihnachtszeit verbunden ist.
Verschiedene Arten von Spekulatius
Es gibt verschiedene Arten von Spekulatius, die sich in Rezeptur und Geschmack leicht unterscheiden. Die drei bekanntesten Variationen sind der Gewürzspekulatius, der Butterspekulatius und der Mandel-Spekulatius. Jede Sorte hat ihren eigenen Charakter und wird für unterschiedliche Anlässe und Geschmäcker geschätzt.
- Gewürzspekulatius: Dies ist die klassische Variante, die man am häufigsten in der Vorweihnachtszeit findet. Er zeichnet sich durch die kräftige Mischung aus den typischen Spekulatius-Gewürzen aus und hat oft die kunstvollen Prägungen, die an die traditionelle Herstellung erinnern. Der Gewürzspekulatius ist knusprig und aromatisch und passt besonders gut zu einer Tasse Tee oder heißem Kakao.
- Butterspekulatius: Diese Variante enthält weniger Gewürze und ist etwas milder im Geschmack. Stattdessen wird hier auf den vollen, reichhaltigen Geschmack von Butter gesetzt, die dem Gebäck eine feine, buttrige Note verleiht. Butterspekulatius ist besonders bei Kindern beliebt, da er weniger intensiv gewürzt ist und eine zarte, knusprige Textur hat.
- Mandel-Spekulatius: Der Mandel-Spekulatius zeichnet sich durch eine feine Schicht von Mandelblättchen auf der Oberfläche aus. Diese verleihen dem Gebäck eine leicht nussige Note und sorgen für eine zusätzliche Knusprigkeit. Mandel-Spekulatius ist eine beliebte Variation, die besonders in Deutschland weit verbreitet ist und eine elegante Alternative zum klassischen Gewürzspekulatius darstellt.
Spekulatius in der modernen Küche
In den letzten Jahren hat sich Spekulatius zu einem vielseitigen Gebäck entwickelt, das nicht nur in seiner klassischen Form genossen wird. In der modernen Küche findet Spekulatius in verschiedenen Desserts und Süßspeisen Verwendung, und sein einzigartiges Aroma lässt sich in zahlreichen Rezepten wiederfinden. So gibt es mittlerweile Spekulatius-Creme, die als Brotaufstrich oder Füllung für Gebäck dient, sowie Spekulatius-Eis, das besonders in der Weihnachtszeit beliebt ist.
Auch in Kuchen und Torten wird Spekulatius gerne verwendet, sei es als Boden für Cheesecakes oder als knusprige Schicht in Schichtdesserts. Das würzige Aroma passt wunderbar zu süßen Cremes und frischen Früchten und verleiht den Desserts eine festliche Note. Ein weiterer Trend ist das sogenannte „Spekulatius-Tiramisu“, bei dem die Kekse anstelle von Löffelbiskuits verwendet werden und eine würzige Alternative zum italienischen Original darstellen.
Inzwischen gibt es sogar herzhafte Gerichte, die mit Spekulatiusgewürzen verfeinert werden. Zum Beispiel kann eine Prise Spekulatiusgewürz in Kürbissuppen oder Aufläufen eine interessante Geschmackskomponente hinzufügen und die winterliche Würze auf ungewohnte Weise zur Geltung bringen. Auch in Marinaden und Soßen kann das Gewürz eine interessante Note setzen, die wunderbar zu saisonalem Gemüse passt.
Spekulatius als Symbol für die Weihnachtszeit
Für viele Menschen ist Spekulatius mehr als nur ein Gebäck – es ist ein Symbol für die besinnliche Zeit des Jahres. Die Vorweihnachtszeit ist ohne den Duft von Spekulatius kaum vorstellbar. Oft beginnt der Genuss schon im Herbst, wenn die Supermärkte die ersten Packungen in die Regale stellen, und endet erst nach den Festtagen. Das Knuspern eines Spekulatius-Kekses, während draußen die ersten Schneeflocken fallen oder die Weihnachtsbeleuchtung die Straßen erhellt, ist für viele ein festes Ritual, das die besondere Atmosphäre der Weihnachtszeit verstärkt.
Auch in der Dekoration spielt Spekulatius eine Rolle. Die kunstvoll verzierten Kekse mit ihren traditionellen Motiven werden häufig als Dekoration für Adventskalender oder Weihnachtsbaum verwendet. In manchen Familien ist es sogar Brauch, dass Kinder beim Backen helfen und die Kekse mit eigenen Mustern verzieren dürfen. So wird das Backen von Spekulatius zu einem gemeinsamen Erlebnis und einer Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Die Kunst der Spekulatius-Prägungen
Ein wichtiger Aspekt des Spekulatius sind die traditionellen Prägungen, die den Keksen ihre charakteristischen Muster verleihen. Die Motive reichen von religiösen Szenen, wie dem heiligen Nikolaus, bis hin zu alltäglichen Szenen aus dem Leben der Menschen. Früher wurden die Muster sorgfältig in Holzformen geschnitzt, die dann als Druckvorlage für den Teig dienten. Diese Formen waren oft kunstvoll gestaltet und sind heute begehrte Sammlerstücke.
Auch wenn viele Spekulatius heute industriell hergestellt werden, gibt es immer noch Bäcker, die die Tradition der Holzformen pflegen und handgeprägte Kekse anbieten. Das Handwerk, solche Formen zu schnitzen, ist inzwischen selten geworden, aber einige Familienbetriebe halten diese Tradition am Leben und fertigen bis heute Spekulatius in der traditionellen Art und Weise an. Die Formen selbst sind dabei oft kleine Kunstwerke, die sorgfältig aufbewahrt und nur zur Weihnachtszeit hervorgeholt werden.
Dieses Tiramisu klingt köstlich und mal nicht mit Löffelbiskuits, schön weihnächtlich! Danke Doreen??
Oh ja, liebe Mariann, diese Spekulatius Gewürze zusammen mit der Sahnecreme sind soooo gut! ♥
Sehr gut, das wird mein/unser Nachtisch für Silvester! Und in diesem Jahr brauche ich mich nicht um das Hauptgericht zu kümmern, also habe ich viel Zeit für den Nachttisch 😉
Bis bald, liebe Grüße aus Totana
Kristin
Aber für dieses Dessert brauchst gar nicht viel Zeit! 😉 Habe einen wundervollen Start ins neue Jahr!
Ganz liebe Grüße von uns beiden und dem blauen Kasten <3